NL_136
Geboren am 08.12.1840 in Zell am Ziller, gestorben am 07.03.1919 in Innsbruck,
Gymnasiallehrer, Historiker und Schriftsteller.
Hermann Sander wuchs in Bludenz als Sohn eines Vorarlberger Beamten auf. Nach Abschluss der Studien der deutschen Sprachwissenschaft und Geschichte unterrichtete er ab 1863 in Feldkirch an der Stella Matutina und war später auch als Schulinspektor tätig. Ab 1879 war Sander Direktor der Oberrealschule Innsbruck und übte diese Funktion bis zu seiner Pensionierung 1909 aus. In Innsbruck engagierte er sich kurzzeitig auch politisch und war von 1881 bis 1886 im Innsbrucker Gemeinderat tätig.
Von größerer Bedeutung war seine tiefgehende Leidenschaft für seine Heimatregion. Er betrieb nicht nur ganz wesentliche Grundlagenforschung in der Landeskunde, sondern erforschte auch literarische Persönlichkeiten seiner Zeit, deren Oeuvre er sicherte, bewahrte und erforschte. Derart zeichnet er durch viele Publikationen verantwortlich, die sich mit Vorarlberger Literatur, Geschichte und Landeskunde beschäftigten. Herauszuheben ist seine maßgebliche Arbeit zum Bregenzerwälder Schriftsteller und bäuerlichem Sozialreformer Franz Michael Felder, zu dem er verschiedene Werke verfasste. Aber auch Tiroler Schriftsteller wurden von ihm behandelt wie etwa Adolf Pichler oder Hermann von Gilm.
2 Archivkisten
Die Materialien reichen von den Jahren 1843 bis 1912.
Korrespondenz:
- Zum größten Teil Schriftverkehr zur Erforschung des Stammbaums von Hermann von Gilm mit mehreren Verwandten Gilms
Sammlung:
- Ausführliche Stammbäume zu Hermann von Gilm zu Rosenegg
- Gedichte von Hermann von Gilm: Zahlreiche händische Abschriften in Büchern, Heften und losen Zetteln. Die Vorlagen dazu stammen überwiegend aus Privatbesitz von den Familien Josef Kern Ritter von Kernburg, Anton Ritter von Schullern und Friedrich von Vintler
- Bei einzelnen Gedicht-Blättern könnte es sich um Originale von Hermann von Gilm handeln
- Zahlreiche Tiroler und überregionale Zeitungen (1873-1912) mit Beiträgen zu Hermann von Gilm, Adolf Pichler und anderen
- Gedichte von Johann (Hans) von Vintler: Eigenhänd beschriebene Hefte und Einzelblätter
Ein ausführliches Bestandsverzeichnis finden Sie unten als PDF-Datei angehängt.
Siehe auch den Nachlass von Hermann von Gilm: NL_054
Nachlass verzeichnet in:
- Gerhard Renner, Die Nachlässe in den Bibliotheken und Museen der Republik Österreich, Wien/Köln/Weimar 1993, Nummer 1753.
- Michael Hochedlinger/Martin Krenn/Simon Peter Terzer (Hg.), Verzeichnis der Familienarchive und persönlichen Schriftennachlässe zur österreichischen Geschichte. 1500-2000, Wien/Köln/Weimar 2018, S. 825.
Der Haupt-Nachlass von Hermann Sander befindet sich in der Vorarlberger Landesbibliothek in Bregenz bzw. im dort eingegliederten Franz-Michael-Felder-Archiv.
https://nachlaesse.tiroler-landesmuseen.at/index3.php?nachlass_id=246