NL_157
Eigentlich: Karl (Carl) Albrecht Sonklar von Innstädten,
geboren am 02.12.1816 in Weißkirchen, Ungarn (heute: Bela Crkva in Serbien); gestorben am 10.01.1885 in Innsbruck,
k.k. Offizier, Geograph, Topograph und Orograph, des Weiteren auch Lyriker.
Nach seiner Schulzeit war Carl Sonklar Kadett und durchlief Stationen in Zagreb und Graz, bis sein Regiment 1845 nach Innsbruck beordert wurde. Sonklar war dabei auch als Hilfslehrer tätig und studierte Taktik, Kriegsgeschichte und Kriegswirtschaft. In Innsbruck legte Sonklar seinen Schwerpunkt auf Glaziologie und Orographie, wobei er bei Letzterem als deren wissenschaftlicher Begründer gilt und zu einem renommierten Militärgeographen und vermesser wurde. Im Zuge seiner Exkursionen im Alpenraum legte er umfangreiche naturwissenschaftliche Sammlungen an. Beruflich wirkte Sonklar noch in Vorarlberg und Salzburg, bevor er ab 1848 als Erzieher von Erzherzog Ludwig Viktor am Hof in Schönbrunn tätig wurde. Ab 1857 kam er schließlich an die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt, wo er bis zur Pensionierung 1872 blieb. Seinen Ruhestand verbrachte er bis zu seinem Ableben in Innsbruck. Seine Kinder hießen Victor (gest. 1895), Pauline, Marie (verh. Bukavina von Liebstadt) und Elisabeth (verh. Müller von Elblein).
Von hohem Wert waren Sonklars wegweisende Gletscherkarten mit detaillierter Toponomie und seine orologischen Artikel. Sein Hauptwerk war die „Allgemeine Orographie. Die Lehre von den Reliefformen der Erdoberfläche“ (Wien 1873). Seine weitreichende Bedeutung zeigt sich insbesondere darin, dass Sonklar vielfach als Namengeber fungierte. Nach ihm wurde etwa die Sonklarspitze in den Stubaier Alpen benannt und ein Gletscher auf dem Franz-Joseph-Land.
3 Archivkisten
Die vorliegenden Materialien umspannen etwa die Jahre 1843 bis 1935
Werke:
- Manuskripte mit Gedanke, Studien, Erlebnissen, Erinnerungen, ...
- Manuskripte zu den Themen Militär, Geographie, Geologie, Geschichte, Naturwissenschaft, Kunsttheoretie, Psychologie, ...
- Manuskriptheft mit Numeralen in verschiedenen Sprachen
- Mehrere Manuskripte enthalten auch einige Gedichte von Sonklar
- Literaturverzeichnis, Literaturinventarliste
Korrespondenz:
- mit Miguel de Bragança, Universität Innsbruck, Ferdinandeum, ...
- mit k.k Militärbehörden, k.k. Ämtern und k.k. Institutionen
- Korrespondenz Dritter mit den Kindern Pauline und Victor
Lebensdokumente:
- Urkunden/Diplome zu militärischen Beförderungen, geographischen Mitgliedschaften, Auszeichnungen, ...
- desgleichen auch militärische Urkunden des Sohns Viktor Sonklar
Sammlung:
- Drucke von k.k. Ereignissen: zur Fußwaschunga am Gründonnerstag 1857, zum Krieg gegen Sardinien 1859, ...
- Zeitungsausschnitte und Zeitungen mit Artikeln zu: Rezensionen von Werken Sonklars, biographische Erwähnungen, militärische Nachrichten, Todesanzeige von Sonklar, ...
Ein ausführliches Bestandsverzeichnis finden Sie unten als PDF-Datei angehängt.
Nachlass verzeichnet in:
- Gerhard Renner, Die Nachlässe in den Bibliotheken und Museen der Republik Österreich, Wien/Köln/Weimar 1993, Nummer 1970
- Michael Hochedlinger/Martin Krenn/Simon Peter Terzer (Hg.), Verzeichnis der Familienarchive und persönlichen Schriftennachlässe zur österreichischen Geschichte. 1500-2000, Wien/Köln/Weimar 2018, S. 907
https://nachlaesse.tiroler-landesmuseen.at/index3.php?nachlass_id=271