Sammlungsgeschichte

Seit der Gründung des „Tirolischen Nazionalmuseums“ im Jahr 1823 sammelt die damit ebenfalls begründete Bibliothek Vor- und Nachlässe von Persönlichkeiten der Tiroler (Kultur-)Geschichte. Bereits früh konnte sich das Ferdinandeum als eine der wichtigsten Anlaufstellen zur Bewahrung von Nachlässen etablieren und hat dadurch heute eine der größten derartigen Sammlungen Österreichs. Neben Schriftsteller*innen, Volkskundler*innen, Historiker*innen oder Jurist*innen überließen auch Künstler*innen und Architekt*innen ihre schriftlichen Aufzeichnungen dem Museum. Der überwiegende Teil konnte als Geschenk der Nachlassenden selbst gewonnen werden, häufig wurde der Nachlass auch von den Nachkommen der Bibliothek übergeben.

Trotz dieser umfangreichen und wichtigen Sammlung konnten lange Zeit nicht die nötigen Ressourcen aufgebracht werden, um sie angemessen zu betreuen. Erst Anfang der 1990er-Jahre wurde eine eigene Stelle, die sich der Betreuung der Nachlasssammlung widmete, geschaffen und mit der Germanistin Ellen Hastaba besetzt. Ihrer unermüdlichen Arbeit ist es zu verdanken, dass die Sammlung nun an einem gemeinsamen Ort aufbewahrt wird und nicht mehr über zahlreiche Zwischendepots verstreut liegt. Sie lagerte die Nachlässe in archivtaugliche Aufbewahrungsstrukturen um und konnte auch viele verloren geglaubte Nachlässe wieder aufspüren. Dadurch schuf sie die Grundlage, die eine (wissenschaftliche) Arbeit an den Nachlässen und auch die Erstellung dieser Datenbank erst ermöglicht.

Nach der Pensionierung von Ellen Hastaba im Jahr 2019 wurden die wenigen noch nicht umgelagerten Bestände in archivtaugliche Umgebung überführt und anschließend jedem Nachlass eine eigene Signatur zugewiesen, um eine zitierfähige Grundlage zu schaffen. Schrittweise wird nun die Sammlung einer tiefergehenden Erschließung unterzogen, die – abhängig vom Umfang jedes Nachlasses – unterschiedlich viel Aufwand bedeutet. Mit der vorliegenden Datenbank ist es nun erstmals möglich, eine der größten Nachlasssammlungen Österreichs zu durchsuchen und zu erforschen.