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Klara Pölt (vulgo "Schweizer Klarale", Ps. Pölt-Nordheim, geb. Kritzinger, verheir. Pölt; Geb. 01.05.1862 in Sarnthein; gest. 16.11.1926 in Innsbruck.) wuchs als Tochter des Schweizer Wirtes Georg Kritzinger und der Anna, Tochter des Balgsteiner auf dem Riedelsberg in Sarnthein mit ihren Geschwistern auf. Die Brauchtumsverbundenheit, Heimatliebe und katholische Erziehung in ihrem Elternhaus spiegeln sich in Klara Pölts späteren Erzählungen und Skizzen wieder, die nicht nur in den heimischen, sondern auch in deutschen Zeitungen gedruckt wurden.
Klara wurde im Salzburger Kloster Nonnberg auf den Lehrberuf vorbereitet, wo zwei Basen des Vaters Chorfrauen waren. Schon in ihren Schulaufsätzen fiel ihr schriftstellerisches Talent auf. Bereits in jungen Jahren verfasste sie Erzählungen und Aufsätze für Kalender und Zeitungen.
Sie heiratete den Beamten Edwin Pölt und übersiedelte 1899 nach Innsbruck. Die fünffache Mutter ließ die Verbindungen zu Südtirol nie abreißen, da die Familie ihre Ferien regelmäßig in der alten Heimat verbrachte. Ihre Heimatverbundenheit drückt sich auch in ihrem Pseudonym Nordheim, nach einem Ort im Sarntal, aus.
Ihr volkskundliches Interesse beschränkte sich nicht nur auf die nähere Umgebung, sondern auch auf entfernte Länder, beispielsweise hatte sie Kontakte mit deutschen Farmern in Argentinien.
Der Volkskundler Ludwig von Hörmann, der zunächst hinter dem Namen Klara Pölt-Nordheim das Pseudonym eines Mannes vermutete, wurde ihr Förderer. Während ihrer Arbeit an dem vierten Buch Aus sonnigem Süden erkrankte sie und verstarb. Die Grabrede hielt Franz Kranewitter. Ihr Sohn Walter Pölt betreute ihren Nachlass.
Neben vielen Geschichten schrieb sie ein einziges Schauspiel, Die Sturmglocke, das für die Bühne nicht geeignet war. Geplant waren der historische Roman Barbara Bachlerin mit der Sarntaler Hexe, der Pachler Zottel als Hauptfigur, sowie ein Zeitroman aus dem altösterreichischen Beamtentum und der Klosterroman Die Schwestern.
(entnommen von: Klara Pölt-Nordheim, in: Forschungsinstitut Brenner-Archiv. Lexikon Literatur in Tirol, [https://orawww.uibk.ac.at/apex/uprod/f?p=20090202:2:6640945051710::NO::P2_ID,P2_TYP_ID:630], eingesehen am 25.7.2017.)
5 Mappen in 2 Archivkisten + 1 Mappe
Vorwiegend handschriftliche Korrespondenz; Geringer Anteil an (Lebens-)Dokumenten, Werken und Objekten. Enthält auch einen kleinen Kryptonachlass zu Moritz Necker
Korrespondenz an Rudolf Heinrich Greinz (32 Briefe, Postkarten, Partezettel u.a aus den Jahren 1889-1935, u.a. von Verlegern u. Klara Pölt). Bestand Bibliothek TLMF: FB 53538/1-32;
Weiterer und weitaus umfassenderer Teil des Nachlasses befindet sich als Dauerleihgabe des TLMF im Brenner-Archiv Innsbruck (https://www.uibk.ac.at/brenner-archiv/archiv/poeltnordheim.html, oder siehe auch Renner, Gerhard, Die Nachlässe in den Bibliotheken und Museen der Republik Österreich, Wien-Köln-Weimar 1993, Nr. 1582)
https://nachlaesse.tiroler-landesmuseen.at/index3.php?nachlass_id=1