NL_118
Geboren am 05.04.1865 in Zell (bei Kufstein); gestorben am 26.10.1947 in Innsbruck,
Lehrer, Volkskundler, Lyriker und Mundartdichter,
Pseudonym: Rolf Kurz.
Rudolf Sinwel war Sohn des aus Siebenbürgen stammenden Bahnhofsvorstands Johann Sinwel und der Karolina Kitsch aus Böhmen. Geboren in Tirol, verlor er bereits als Kleinkind beide Eltern und wuchs bei Zieheltern auf, wo sich sich Dekan Matthäus Hoerfarter seiner annahm und ihm eine schulische Ausbildung und das Studium der Deutschen Philologie, Geschichte und Geographie in Innsbruck ermöglichte. Bereits vor Ablegen der Lehramtsprüfung für Geschichte und Geographie wirkte er als Lehrer in Linz, Salzburg, Znaim und Aussig. 1892 heiratete er die aus Znaim stammende Hedwig Pöls. Schließlich lehrte er ab 1895 an der Handelsakademie in Brünn. 1917 trat er gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand und kehrte in seine alte Heimat Tirol zurück, wo er in Mühlau bei Innsbruck lebte.
Sinwel publizierte Lyrik (unter anderem in Mundart), doch trat er bereits vor seinem Ruhestand als Heimatforscher in Erscheinung. Er veröffentlichte mehr als 80 Aufsätze und Beiträge zu Tiroler Themen. Sein Engagement mündete 1920 in der Gründung der Tiroler Heimatblätter (mit Eduard Lippott), deren Schriftleiter er über viele Jahre war. Sinwel war 1925 auch Mitbegründer der Prem-Runde (Simon Marian Prem), der unter anderem Rudolf Greinz, Hans Lederer, Thomas Riss und Heinrich von Schullern angehörten.
Ein schon länger in der Bibliothek der Tiroler Landesmuseen befindlicher Nachlassteil von Sinwel befindet sich als Leihgabe seit 1974 im Brenner-Archiv. Dieser enthält ein kleines Konvolut an Arbeitsmaterialien zu Franz Kranewitter. Der im Haus verbliebene Nachlassteil beinhaltet hingegen Materialien zu Hermann von Gilm und verschiedene Korrespondenzen.
1 Archivkiste
Materialien von 1861 bis 1939
Werke:
- Manuskripte und Notizen zu den Artikeln von Sinwel
Korrespondenz:
- Sinwel mit Verlagen und Emilie Hinghofer
Korrespondenz Dritter:
- Simon Marian Prem mit Anton Dörrer, Maria von Gilm, Emilie Hinghofer u.a.
- Hermann von Gilm mit der Mutter und der Familie (Abschrift von Prem)
Sammlung:
- Materialien zu Hermann von Gilm: Druckwerke und Zeitungsausschnitte
- Manuskript "Erinnerungen an Hermann von Gilm" von Emilie Hinghofer, einer Nichte der Frau von Hermann von Gilm
- Einsendungen an die "Tiroler Heimatblätter", deren Schriftleiter Sinwel war: Sagen, Mundarttexte, Volkshumor, Gedichte, Lieder uns Sonstiges
Ein ausführliches Bestandsverzeichnis finden Sie unten als PDF-Datei angehängt.
Zu Sinwels Forschungsgegenstand "Hermann von Gilm" siehe auch die Nachlässe Hermann von Gilm (NL_054) und Hermann Sander (NL_136).
Nachlass verzeichnet in:
- Murray G. Hall/Gerhard Renner, Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren (Literatur in der Geschichte. Geschichte in der Literatur 23), Wien/Köln/Weimar 1992, S. 244
- Gerhard Renner, Die Nachlässe in den Bibliotheken und Museen der Republik Österreich, Wien/Köln/Weimar 1993, Nummer 1953
Ein dazugehöriger Nachlassteil, Franz Kranewitter betreffend, befindet sich als Leihgabe im Brenner-Archiv.
https://nachlaesse.tiroler-landesmuseen.at/index3.php?nachlass_id=268